In Kroatien

 

In der Ankerbucht südlich von Piran, direkt hinter der slowenischen Grenze, fällt am Abend des 28.06.05 der Anker. Wir sind auf dem Weg, jetzt hält uns nichts mehr auf, denken wir. Die Flasche Schampus, die für den Start im Kühlschrank ruhte, wird geköpft.

 

 

Champagner und Rotwein?

 

Richtig,

Den Champagner für das Loswerfen der Leinen und den Rotwein auf Volkhards Geburtstag

 

Volkhard hatte uns zu Renates Geburtstag für die Geburtstage der nächsten zwei Jahre, jeweils eine Flasche Rotwein geschenkt, damit wir in der Ferne mitfeiern könnten. Doch lieber Volkhard, gleich den ersten Anlass haben wir bereits  vor lauter Arbeiten vergessen, kommt nicht wieder vor.

P.S: Wein war lecker

 

Nach einer ruhigen Nacht vor Anker genießen wir das türkisblaue, klare Wasser der Adria. Doch Ordnung  muss sein, in Umag reisen wir offiziell nach Kroatien ein. Mit Crewliste, Haftpflicht-Versicherungspolice vom Schiff, Reisepässen und Permit (Fahrerlaubnis für Kroatien) melden wir uns bei Customs und Immigrations. Noch am Zollsteg macht unser Motor wieder Zicken, die Temperatur steigt und der Piepser warnt vor Überhitzung. Jetzt schnell an die Boje für die Nacht und dann auf Fehlersuche gehen. Mal wieder ist Helmut als Motormechaniker gefordert. Systematisch überprüft er Wasserpumpe und Impeller, sowie die Dichtungen. Fast durch Zufall entdeckt er einen Riss im Deckel des Seewasserfilters. Da Ersatzteile so einfach nicht zu beschaffen sind, dichten wir den Riss mit Epoxi –Superkleber und Sikaflex  ab. Das dürfte halten, bis der neue Deckel beschafft ist. Nur nicht die gute Laune verderben lassen, wir machen jetzt erst mal Urlaub. Das hört sich zwar in unserer Situation komisch an, heißt aber, dass die Werkzeugkiste geschlossen bleibt; bis auf ein paar Kleinigkeiten, die noch gebohrt und angeschraubt werden müssen, natürlich. Auf unserem Weg nach Süden treffen wir  in  Cervat  Helmut’s ehemaligen Spieß Alois Baumgartner und verabschieden uns auch von ihm. Die ersten unnützen Dinge, die wir an Bord haben, geben wir ihm mit zurück nach Horb. Klaus und Doris von der Daphne verabschieden uns mit einem zünftigen Liederabend aus der Marina Vrsar, wo die Nuku’alofa seit Juli 2001  ihren Liegeplatz hatte.

 

 

Vrsar

 

Romantisches Städtchen an der Küste Istriens

 

 

Blick auf Stadt und Marina

 

 

Weil Abschiednehmen schwer fällt, bleiben wir noch 1 Woche mit den beiden auf unserem Weg nach Süden zusammen und feiern jeden Abend ein bisschen Abschied. Paltana, Ilovik, Veli Rat, Insel Zut und Insel Kakan, dort treffen wir Helmut und Ursula von der Panarea und wieder heißt es Abschied feiern. Kroatien hat ungezählte wunderschöne ruhige Buchten mit herrlich klarem Wasser und wir haben noch längst nicht alles gesehen, doch uns zieht es weiter.

 

 

 

 

Über Winlink melden sich Sid, Rebecca und Fil von der SY Dovka, Amerikaner aus Washington DC, die wir in Monfalcone kennen gelernt haben. Sie wollen sich mit uns in einer Bucht auf der Insel Brac treffen. Da dies auf unserem Weg liegt, verabschieden wir uns endgültig von unseren Freunden aus Vrsar. 44 sm und der Wind aus der falschen Richtung, ein Motorboottag auf dem Weg nach Brac. Unterwegs erreicht uns eine SMS auf unserem kroatischen Handy: „We are waiting for you, mooring buoy is reserved, dinner on Dovka“. Sie freuen sich wirklich, uns noch in Kroatien wiederzusehen. Der Gesprächsstoff geht an diesem Abend nicht aus, wir sind gefordert, denn die Unterhaltung läuft nur in Englisch ab.  Rebecca empfiehlt uns, im nächsten Sommer, während der Hurrikanzeit durch den Intra Coastal Waterway nach New York zu segeln und nicht in den Süden der Karibik nach Trinidad zu gehen. Wir bekommen noch wertvolle Tipps über die Karibik und Neuseeland, da Fil auch einen Wohnsitz in Neuseeland hat.

 

 

Adressen werden ausgetauscht und am Montag 10.07.05 heißt der Kurs Trani in Süditalien. Dort haben wir dann wieder Internet und können unsere Homepage aktualisieren. Unser Webmaster Klaus von der Daphne hat auch gerade Urlaub, so dass wir uns bis Mitte September um unsere Seite selbst kümmern müssen, was oft an den Internet-Möglichkeiten scheitert